A.5.2 Beiträge aus dem Kontext der Gestalttherapie

Die Folgen von NS, Shoa, 2. Weltkrieg und ihre gegenwärtige Resonanz in uns 
Karin Daecke (Vortrag; DA-CH-Tagung Leipzig 2023). Wir nehmen uns die Zeit, zu fragen, was der Krieg in der Ukraine und seine tägliche Medienpräsenz in uns alles an aktuellen Gefühlen ausgelöst und uns über die Folgen von NS, Shoa, 2. Weltkrieg in unseren Familien und über deren Weiterwirken in uns selbst bewusster gemacht hat. Hierfür auch auf die mit dem Zivilisationsbruch verbundenen Brüche in der Realitätswahrnehmung, Werteverbindlichkeit und Bindung zu blicken und hierbei die familiär erworbenen transgenerationellen Gefühlserbschaften im Blick zu behalten, liegt nahe. 

Perls’ Erfahrungen im 1. Weltkrieg
Dieser Beitrag diente als Einstieg für den Workshop „Folgen und Wirkungen des 2. Weltkrieges bis heute“ (DVG-Tagung, Nürnberg, 2022)und besteht aus einer Zitat-Sammlung. Diese wurdevon Gisela Steinecke und Luitgard Gasser zusammengestellt. Sämtliche Zitate stammen aus Bernd Bocians Buch „Fritz Perls in Berlin 1893 - 1933: Expressionismus - Psychoanalyse – Judentum“ (Peter Hammer Verlag 2007)

Kriegskindheitstraumatisierungen
Dieser Vortrag von Peter Heinl (1992 auf den Bad Wildungener Psychotherapietagen) zeigt exemplarisch auf, wie verdrängte Kriegskindheits-Traumatisierungen in die Struktur psychischer und kommunikativer Prozesse ‘eingebaut’ zu sein scheinen.

Das Enträtseln unbewusster Hieroglyphen. Axiome der intuitiven Diagnostik
Vortrag (ÖAGG, Wien, 2007) von Peter Heinl. Er verdeutlicht hier, wie „Gefühle nicht nur auf den Moment bezogene Phänomene darstellen, sondern dass in ihnen, ähnlich den Jahresringen von Bäumen, frühere Gefühlsschattieren eingraviert sind.“ Sich im Prozess intuitiver Diagnostik auf diese zu beziehen, hebt das Zusammenwirken von sich selbst-organisierenden komplexen Zusammenhängen zwischen psychologischen und psychosomatischen Schmerzsymptomen, lebensgeschichtlichen Hintergründen und Kommunikationsmustern situativ und im Kontakterleben ins Bewusstsein, und setzt so auch potenziell eine Auflösung psychosomatisch bedingter Symptome in Gang.

Maikäfer flieg, dein Vater ist im Krieg von Peter Heinl (1994, Kösel/ 2015 THINKAEON). Hier wird anhand klinischer Beispiele das breite Spektrum unbewusster, auf den Zweiten Weltkrieg zurückgehender Traumatisierungen in der Kriegskindheit mit ihren lebenslangen Auswirkungen beschrieben und deren Dimension und Tragweite aufgezeigt, wobei auch die intuitive Arbeitsweise und Diagnostik des Therapeuten deutlich wird. Außerdem wird auch die große Bedeutung der durch die Kriegstraumata in der (Groß-)Elterngeneration entstandenen transgenerationellen Traumatisierungen deutlich.

Licht in den Ozean des Unbewussten. Vom intuitiven Denken zur Intuitiven Diagnostik
hier (2014, THINKAEON) hat Peter Heinl anhand von Fallbeispielen das Fundament für seine intuitive Diagnostik erarbeitet, die z.B. auch verdeutlichen, wie unbewusste Prozesse zu körperlichen Beschwerden führen können.

Die Hieroglyphen des unbewussten Traumas
Hier stellt P. Heinl (2019, THINKAEON) den Wahrnehmungsprozess der Betroffenen neben den intuitiv-diagnostischen Prozess des behandelnden Therapeuten.