Zeitraster und Radius-Erweiterung der Wirkungsmacht der Nazi-Diktatur

Rassistische und nationalsozialistische Machtetablierung

30. 01. 1933 Machtübernahme durch die Nationalsozialisten

14. 07. 1933 Gesetz über den Widerruf von Einbürgerungen und die Aberkennung der deut­schen Staatsangehörigkeit (dieses Gesetz richtete sich in erster Linie gegen die nach 1918 ein­gebürgerten Juden aus den damaligen deutschen Ostgebieten; nach deren Ausbürgerung ver­fiel deren gesamtes inländisches Vermögen dem Deutschen Reich

Am 2. Mai 1935 schlossen Frankreich und die Sowjetunion einen Beistandspakt, der sich gegen den deutschen Expansionismus richtete. Im Rahmen der Anti-Hitler-Koalition fanden die Bemühungen der Sowjetdiplomatie um kollektive Sicherheit und vor allem auch um Stärkung des Völkerbundes ihre Fortsetzung.

15. 09. 1935 "Reichsbürgergesetz" - «Nürnberger Gesetze» (Quelle wikipedia) In Deuschland verbot das Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre („Blutschutzgesetz“), das am 15. September 1935 auf dem Reichsparteitag der NSDAP in Nürnberg erlassen wurde, fortan Eheschließungen zwischen „Deutschblütigen“ und Juden und stellte außereheliche Beziehungen zwischen ihnen als „Rassenschande“ unter Strafe. Bei der Einordnung als Jude im Sinne der Nürnberger Gesetze spielte der individuelle Be­kennt­nis­stand der Betroffenen nur bei den sogenannten „Halbjuden“ eine Rolle. Ausschlaggebend war nicht die eigene Religionszugehörigkeit: Wer laut Ariernachweis drei oder gar vier Großeltern jüdischer Religionszugehörigkeit hatte, galt nach nationalsozialis­ti­scher Auffassung als „Volljude“.

18. 10. 1935 „Gesetz zum Schutz des deutschen Blutes und der deutschen Ehre“ und das so genannte Ehegesundheitsgesetz verlangte Ehetauglichkeitszeugnisse für Brautleute und schloss Menschen mit bestimmten Krankheiten von der Ehe aus.

Beide stammten aus der Feder von Hans Globke (später: Staatssekretär unter Adenauer) und Willhelm Stuckart. Erwünschte Ehen wurden in jeder Weise gefördert. Kinderreiche Mütter solcher Verbindungen erhielten das „Mutterkreuz“, während absichtliche Kinderlosigkeit als „völkischer Verrat“ gebrandmarkt wurde, zu denen – nach Nazi-Einschätzung auch die trauscheinlosen „Kameradschaftsehen“ beitragen sollten. Man verlangte ab nun für die Brautleute Ehetauglichkeitszeugnisse und schloss Menschen mit bestimmten Krankheiten von der Ehe aus. Eheschließungen zwischen „Juden und Staatsangehörigen deutschen oder artverwandten Blutes“ waren verboten, ebenso wie außereheliche geschlechtliche Beziehungen, deren Definition später von Globke immer weiter ausgeweitet wurde. (http://www.dorsten-unterm-hakenkreuz.de/2012/05/28/nationalsozialisten-sahen-im-eherecht-einen-wichtigen-hebel-ihre-ideen-von-rassereinheit-und-der-uberlegenheit-der-arischen-rasse-durchzusetzen/ )

 

Annexionen im deutschsprachigen Raum: die NS-Rassen- und Enteignungspolitik gegenüber Menschen mit jüdischen Wurzeln

12. 03. 1938 Eingliederung des Bundesstaat Österreich in das NS-Reich veranlassten. In der Nacht vom 11. auf den 12. März 1938 lösten nach telefonischen Drohungen von H. Göring noch vor dem Einmarsch deutscher Truppen österreichische Nationalsozialisten das austrofaschistische Ständestaatsregime ab. Vom 12. März an übernahmen Wehrmacht-, SS- und Polizeieinheiten das Kommando. Die vom Bundespräsidenten W. Miklas in dieser Nacht bestellte Nationalsozialistische Bundesregierung unter A. Deyß-Inquart führte am 13. März 1938 im Auftrag von Hitler, den „Anschluss“ administrativ durch. Der „Anschluss“ bewirkte sukzessive das völlige Aufgehen Österreichs im "Deutschen Reich" und die Beteiligung vieler Österreicher an den nationalsozialistischen Verbrechen. Beträchtliche Teile der österreichischen Bevölkerung begrüßten den „Anschluss“ mit Jubel, für andere, insbesondere die Juden Österreichs, bedeutete der „Anschluss“ Entrechtung, Enteignung und Terror (https://www.lpb-bw.de/kriegsende-zweiter-weltkrieg).

26. 04. 1938 Verordnung über die Anmeldung aller jüdischen Vermögen über 5000 RM (Anmeldung des gesamten in- und ausländischen Vermögens bis zum 30.6.1938)

Eine erfahrungsbasierte Auseinandersetzung mit Folgen des
Nationalsozialismus und der Shoa:14. 06. 1938
Verordnung zum Reichsbürgergesetz (Festlegung bestimmter Gewerbebe­triebe und Geschäftsformen als «jüdische im Sinne des Reichsbürgergesetzes»)

08. 07.1938 Nationalsozialistisches Ehegesetz- 1938 wurden anlässlich des sogenannten „Anschlusses“ Österreichs die Bestimmungen über die Eheschließung aus dem deutschen Bürgerlichen Gesetzbuch sowie aus dem österreichischen Allgemeinen Bürgerlichen Gesetz­buch herausgelöst und durch das nationalsozialistische Ehegesetz ersetzt. Gesetz zur Vereinheitlichung des Rechts der Eheschließung und der Ehescheidung im Lande Österreich und im übrigen Reichsgebiet (6. Juli und 8. Juli 1938 http://www.dorsten-unterm-hakenkreuz.de/2012/05/28/ )

30. 09. 1938 Großbritannien, Frankreich, Italien und das Deutsche Reich unterzeichnen das Münchner Abkommen, in dem die Abtretung des Sudetengebiets durch die Tschechos­lowa­keian Deutschland festgelegt wurde. Der Grenzverlauf wurde am 7. Oktober durch einen Internationalen Ausschuss gegen die Stimme des tschechoslowakischen Vertreters bestimmt; wichtige tschechische Verkehrsadern wurden durch die neue Grenze zerschnitten, ein Gebiet mit 690.000 tschechischen Einwohnern, auch in rein tschechischen Ortschaften, wurde dem Deutschen Reich eingegliedert. 400.000 Tschechen verließen daraufhin ihre Wohnorte. Das abzutretende Gebiet umfasste circa 22.500 km²; die Grenze verlief bei Asch im Westen und bei Troppau (Opava) im Osten. Die massive Propaganda, die den Einmarsch begleitete, stellte diesen in eine Reihe mit den vorherigen Erfolgen von Hitlers Außenpolitik wie der "Heimkehr zur Saar" und dem „Anschluss" Österreichs. Die meisten der knapp drei Millionen Sudetendeutschen begrüßten die Wehrmachtstruppen begeistert. Am 3. Oktober wurde Hitler in Eger bejubelt.

01.-10. 10. 1938 Annektierung der Tschechoslowakei durch die NS-Diktatur (Quelle: http://www3.ilch.uminho.pt/kultur/Die%20Besetzung%20des%20Sudetengebiets.htm)

09./10. 11. 1938 November-Pogrom («Reichskristallnacht»: Zerstörung von Synagogen, Geschäften und Wohnhäusern)

 

Wie ging es nach der Progrom-Nacht für die deutschsprachigen Menschen mit jüdischen Wurzeln/ Familienangehörigen weiter?

12. 11. 1938 Verordnung zur Ausschaltung der Juden aus dem deutschen Wirtschafts­le­ben (es wurde die Schließung aller jüdischen Geschäfte zum 01. 01.1939 angeordnet)

03. 12. 1938 Verordnung über den Einsatz jüdischen Vermögens (Schaffung der rechtli­chen Grundlage für die «Zwangsarisierung» des gesamten jüdischen Vermögens)

28. 12. 1938 H. Göring teilte dem Reichsinnenministerium und dem Stab von Hitlers Stellvertreter eine klare „Willensmeinung des Führers“ über den Umgang mit sogenannten „privilegierten“ und „nichtprivilegierten Mischehen“ mit und bat um deren Bekanntgabe „bis zu den untersten Staatsstellen“. Dies wurde aber nie gesetzlich geregelt. Diese Privilegierung von weitgehend assimilierten deutschen Juden wird als „taktisches Zu­geständnis“ eingeschätzt, um Solidaritätsbekundungen der nichtjüdischen Anverwandten zu unterbinden. Die von Göring als „geheim“ gekennzeichneten Richtlinien handeln im ersten Teil vom Mieterschutz für Juden sowie einer möglichen Einrichtung von Judenhäusern und sehen einen „Judenbann“ für Badeanstalten sowie ein Benutzungsverbot von Schlaf- und Spei­sewagen vor. Ehepartner in Mischehen sind bei den geplanten einschneid­enden Eingrif­fen grundsätzlich einbezogen. Im zweiten Teil werden jedoch mehrere Ausnahmeregelungen aufgeführt: Bei „Mischehen mit Kindern (Mischlinge I. Grades)“, bei denen der männliche Eheteil „deutschblütig“ ist, muss die Familie nicht in ein „Judenhaus“ umziehen. Das Vermögen der jüdischen Mutter darf auf den Ehemann oder die Kinder übertragen werden. Ist der Vater Jude und die Mutter „deutschblütig“, bleibt der Familie „vorläufig“ eine Unterbringung „in jüdischen Vierteln“ erspart, da „die Kinder später im Arbeitsdienst und in der Wehrmacht dienen müssen und nicht der jüdischen Agitation ausgesetzt werden sollen. Das Vermögen kann auf die Kinder übertragen werden.

30. 04. 1939   Gesetz über Miet-Verhältnisse mit Juden (Gesetzl. Vorbereitung zur Zusam­menlegung jüdischer Familien in sog. «Judenhäusern»; Aufhebung des Räumungsschutzes u.a. für jüdische Mieter dann durch die Wannsee-Konferenz 1942)

 

Deutschlands erste Invasionskriege – Beginn des 2. Weltkriegs

01. 09. – 27. 09. 1939 Überfall auf Polen – Beginn des 2. Weltkriegs. Zu Hitlers grundlegenden Zielen gehörten von Anfang an die Vernichtung des "jüdischen Bolschewismus" und die Eroberung von "Lebensraum im Osten". Voraussetzung dafür war ein Krieg gegen Polen.

Die NS-Propaganda forcierte ab Frühjahr 1939 die in großen Teilen der deutschen Bevölkerung vorhandenen antipolnischen Ressentiments. Im August 1939 berichteten Zeitungen und Rundfunk fast täglich über angebliche polnische Grenzverletzungen und Gewaltakte an der in Polen lebenden deutschen Minderheit. Der Überfall auf Polen sollte so als "gerechte Strafaktion" für die Provokationen erscheinen.

22. 08. 1939 Hitler teilte den Oberbefehlshabern der Wehrmacht, den Stabschefs und kommandierenden Generälen und Admiralen bei einer Besprechung im auf dem Obersalzberg seinen Entschluss zum Angriff auf Polen mit, der 10 Tage später von der Wehrmachts­führung widerspruchslos umgesetzt wurde.

23.08.1939 Unterzeichnung des "Hitler-Stalin-Pakts" - Darin wurden die Interessen zwischen Nazi-Deutschland und der kommunistischen Sowjetunion ausgehandelt, womit die Teilung Polens praktisch entschieden war, da Polen den militärischen Großmächten im Westen und Osten seiner Grenze zwar heftige Gegenwehr entgegensetzen, diese aber nicht aufhalten konnte. Warschau wurde drei Tage lang bombardiert - Polen kapitulierte am 27.9.2939. Zehn Tage zuvor waren auch sowjetische Truppen in Polen einmarschiert. Nun wurden die westliche Gebiete Polens als "Warthegau" und "Reichsgau Danzig-Westpreußen" dem Reich angegliedert. Der Rest des besetzten Gebiets wurde zum "Generalgouvernement" zusammengefasst.

Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegsbegannen zahllose Überfälle auf andere Staaten, die daraufhin Bündnisse zur Gegenwehr und Widerstandsgruppen hervorbrachten. Doch mit den Bündnissen und dem Erstarken der Gegenwehr setzte auch eine neue Phase in der NS-Politik gegenüber Juden ein.

03. 09. 1939 Nach dem Überfall auf Polen erklärten Frankreich und Großbritannien dem "Deutschen Reich" den Krieg und lösten so ihre Verpflichtungen gegenüber Polen ein. Kurz darauf folgten Australien, Neuseeland, Britisch-Indien, Südafrika und Kanada.

21. 09. 1939 R. Heydrich, Chef der Sicherheitspolizei und später Leiter des Reichssicherheitshauptamtes in der SS, legte in einem "Schnellbrief“ die Richtlinien und die Haltung gegenüber den Juden in den Gebieten des besetzten Polens dar: die in klei­ne­ren Städten und Dörfern lebenden Juden sollten ab nun in die größeren Städte gebracht werden, damit sie dort mit den anderen Juden in Ghet­tos gesperrt werden können. In diesen sollten sogenannte „Judenräte“ eingerichtet werden, deren Aufgabe es sein sollte, die Befehle der deutschen Behörden auszuführen. Auch wurde die Arisierung jüdischer Fabriken festgelegt, - und zwar nach den Bedürfnissen der Armee und des wirtschaftlichen Werts der Fabriken.

Schon etwa ein Jahr nach der Eroberung Polens waren die meisten polnischen Juden in geschlossenen Ghettos eingesperrt, - meist in den ärmsten und heruntergekommensten Vierteln. Im Frühling 1940 war in Lodz das erste große Ghetto errichtet worden, das hermetisch abgeschlossen war.

12. 1939 die Sowjetunion wird wegen ihres Angriffs auf Finnland – als einziger Staat in der Geschichte dieser Organisation – aus dem Völkerbund ausgeschlossen.

1939/40 hatten der Abschluss des Hitler-Stalin-Pakts und die sowjetische Besetzung Ostpolens zudem die sowjetische Aggression gegen Finnland und die Annexion der baltischen Staaten in Westeuropa  Verwirrung ausgelöst bzw. im Vereinigten Königreich eine stark antisowjetische Stimmung zur Folge. Das Sowjetregime hingegen schob die Verantwortung für den Beginn und die Ausweitung des Krieges dem Vereinigten Königreich zu und hatte es für eine „verbrecherische Dummheit“ erklärt, Deutschland den Krieg zu erklären. Die USA wurden beschuldigt, mittels „heuchlerischer Neutralität“ die Kriegsflamme in Europa zu schüren und zu einem Waffenlieferanten für Großbritannien und Frankreich geworden zu sein. (Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Anti-Hitler-Koalition)

09. 04. 1940 Unter dem Decknamen WESERÜBUNG wurden Dänemark und Norwegen von Hitler-Deutschland überfallen und besetzt, um die - in Konkurrenz mit England gefährdet gesehene - Versorgung mit schwedischem Erz zu sichern. Und während Dänemark kampflos kapitulierte, leistete Norwegen vor der Kapitulation vom 10. Juni heftigen Wider­stand.

König Haakon und die norwegische Regierung gingen ins Exil und unterstützten den Kampf gegen Deutschland mit der Handelsflotte, der Norwegischen Exilarmee und Milorg, der größten Widerstandsgruppe im 2. Weltkrieg. Die Widerstandsaktivitäten beinhalteten geheime Treffen, Sabotage, Nachschubaktionen, Überfälle, Spionage, den Transport importierter Güter, Freilassung norwegischer Gefangener sowie die Eskor­tierung von Bürgern, die über die Grenze ins sichere Nachbarland wollten (https://www.lpb-bw.de/kriegsende-zweiter-weltkrieg).

10. 05. 1940 Der Angriff auf die Niederlande, auf Belgien, Luxemburg und Frankreich begann. Besetzung der Niederlande, Belgiens, Luxemburgs und Frankreichs Nach der Bombardierung Rotterdams kapitulierten die Niederlande am 15. Mai und Belgien am 28. Mai. Entscheidend für den Sieg über Frankreich war der schnelle Panzervorstoß durch die Ardennen. Schon nach zehn Tagen standen deutsche Verbände an der Kanalküste. Am 14. Juni wurde Paris nahezu kampflos besetzt. Mit dem "Blitzkrieg" gegen Frankreich hatte Hitler den Höhepunkt seiner Popularität erreicht (ebenda).

Juni 1940 Italien beendete seine Strategie der "Nichtkriegführung" und Spanien bot seinen Kriegseintritt auf deutscher Seite an. Auch Japan knüpfte engere außenpolitische Beziehun­gen zum NS-Reich.

02. 08. 1940 Hitler begann die Invasion in England („Weisung Nr. 17 für die Führung des Luft- und Seekrieges gegen England“)

13. 08. 1940 beginnt die "Luftschlacht um England". In Vorbereitung auf die Landung in England wurden die in Lybien stehenden Italiener um den 10. August herum aufgefordert, die italienische Invasion Ägyptens zu beginnen, um britische Truppen dort für den Fall der Invasion Englands zu binden. Die hierzu geplante Landung wurde aber immer wieder verschoben und das letzte Mal am 05. 02. 1944 aufgegeben. Letztlich wurde der Luftkrieg gegen England nach dem Verlust von über 2.200 deutschen Maschinen im Frühjahr 1941 eingestellt - https://de.wikipedia.org/wiki/Unternehmen_Seel%C3%B6we

18. 12. 1940 Hitler befahl, die Vorbereitungen zum Angriff auf die Sowjetunion bis zum 15. Mai 1941 abzuschließen, weshalb die Landung in England erneut verschoben wurde – und letztlich nie stattfand, da sich das Blatt nun zu wenden begonnen hatte. Weder die Kampf­mo­ral noch die Gegenwehr und der Wille zum Widerstand der Engländer konnte gebrochen werden - die Luftherrschaft über England war nicht zu gewinnen.

06. 04. 1941 Die Wehrmacht überfällt zur Sicherung ihrer Südflanke Jugoslawien und Griechenland (ebenda), da Italiens Angriff auf Griechenland (28. 10. 1940) wenig erfolgreich war. Dies führte erneut zur Verschiebung der geplanten Landung in England - schließlich fand sie gar nicht mehr statt.

Nach den erfolgreichen "Blitzkriegen" war die Entwicklung in England die erste Niederlage Hitlers. Die Bombardierung britischer Städte - Coventry war nahezu vollständig zerstört - diente den Engländern und Amerikanern später auch zur Rechtfertigung für ihren Bombenkrieg gegen deutsche Städte (https://www.lpb-bw.de/kriegsende-zweiter-weltkrieg). Mitentscheidend für den weiteren Kriegsverlauf war das Treffen des britischen Premierministers Winston Churchill mit dem amerikanischen Präsidenten Franklin D. Roosevelt an Bord eines Schlachtschiffs im Atlantik. Hier legten sie am 14. August 1941 die Grundsätze ihrer gemeinsamen Kriegs- und Nachkriegspolitik fest, die dann als "Atlantik-Charta" - bis Kriegsende von 45 Nationen unterzeichnet - Grundlage für die Charta der Vereinten Nationen wurde (ebenda)

 

Die Vernichtung jüdischen Lebens als oberstes Kriegsziel

Als sich abzuzeichnen begann, dass die Kriegspolitik zu scheitern drohte, wurde die Ver­nichtung des jüdischen Lebens zum obersten Kriegsziel.

17. 09.1940 Die ab dem Einfall in Polen galt die Verordnung über das Vermögen von Angehörigen des ehemals polnischen Staates (und ab dem die Beschlagnahme v. a. jüdischer Vermögenswerte durch die Haupttreuhandstelle Ost-HTO). Diese Strategie wurde dann ausgeweitet. (https://www.yadvashem.org/de/holocaust/about/outbreak-of-ww2-anti-jewish-policy.html ).

Herbst 1940 Errichtung des Warschauer Ghettos. Hier waren zeitweise knapp eine halbe Million Juden eingesperrt (https://www.yadvashem.org/de/holocaust/about/ghettos.html)

Zum Zentrum der NS-Vernichtungspolitik wurde das ebenfalls schon 1940 errichte­te Konzentrationslager (KZ) Auschwitz, wo die SS auf Anweisung des Lagerkommandanten Rudolf Höß bereits im September 1941 das Giftgas Zyklon B an sowjetischen Kriegsge­fangenen "erprobt" hatte.

Sommer 1941 die NS-Führung beschloss die Ermordung aller im deutschen Machtbereich lebenden Juden:

Die Juden in Osteuropa wurden ab nun in Ghettos konzentriert,

  • in Westeuropa wurde mit der Registrierung der Juden und der Enteignung ihres Besitzes begonnen.
  • eine antisemitische rassistische Gesetzgebung wurde auch in Nordafrika eingeführt
  • in den Staaten Südosteuropas wurden Juden von den Regimen, die mit NS-Deutschland kollaborierten, zu Zwangsarbeiten eingezogen, von denen zehntausende umkamen.

Hunderttausende Juden aus fast ganz Europa wurden nun in die Ghettos im Osten deportiert

 

22. 06. 1941 Einmarsch der deutschen Armee in die Sowjetunion, Beginn des Massenmords an den Juden durch Erschießung. Der Krieg gegen die Sowjetunion war von Anfang an als Vernichtungskrieg geplant und wurde auch als solcher geführt. Die vom deutschen Angriff überraschten sowjetischen Truppen zogen sich zunächst unter erheblichen Verlusten weit zurück.

Dezember 1941 Stillstand der Offensive im einsetzenden Regen und Schnee kurz vor Moskau.

Über diesen Rückschlag konnte auch die deutsche Kriegserklärung an die USA nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor vom 7. Dezember 1941 nicht hinwegtäuschen. Eine neue Offensive begann im Sommer 1942 zunächst erfolgreich, doch dieser Erfolg hielt nicht lange an (https://www.lpb-bw.de/kriegsende-zweiter-weltkrieg).

Schon vor der Kapitulation der 6. Armee in Stalingrad musste sich Rommel mit seinen Truppen im Afrikafeldzug zurückziehen. Alliierte Verbände waren unter General Dwight D. Eisenhower in Nordafrika gelandet. Churchill und Roosevelt hatten schon im Januar 1943 in Casablanca die bedingungslose Kapitulation Deutschlands gefordert. Obwohl Reichspropagandaminister J. Goebbels auf diese Forderung in seiner Sportpalast-Rede am 18. Februar 1943 mit der Proklamation des "Totalen Kriegs" reagierte, rückten die Alliierten an allen Fronten vor (ebenda).

Die Sowjetunion musste die Hauptlast im Kampf gegen das nationalsozialistische Deutschland tragen. Engländer und Amerikaner hatten zwar schon mit ihrer Landung auf Sizilien im Juli 1943 eine neue Front eröffnet und damit den Sturz des faschistischen italienischen Diktators Benito Mussolinis in Italien herbeigeführt. Aber erst am 6. Juni 1944 (D-Day) starteten Amerikaner, Briten und ihre Verbündeten mit 12.000 Flugzeugen und fast 6.500 Schiffen das Unternehmen "Overlord": die Landung an der französischen Kanalküste. Bis Ende Juli landeten fast 1,6 Millionen Mann an den Stränden der Normandie. Die schnelle Überwindung des "Atlantik-Walls" entlastete die sowjetische Armee spürbar.

In den ersten Monaten nach dem deutschen Einmarsch in die Sowjetunion wurden zusätzlich etwa 150.000 rumänische Juden von Rumänen und Deutschen ermordet.

 

In der nächsten Phaseerrichteten die Deutschen Ghettos auch in den nun eroberten Gebieten. Diese Ghettos bestanden in den meisten Fällen nur kurze Zeit, bevor die Juden von dort aus in den Tod geführt wurden. Das größte Ghetto im Osten wurde in Minsk (Weißrussland) mit ca. 100.000 Juden.

Bis Ende 1941 wurden 80 Prozent der litauischen Juden ermordet.

Ende 1941 erreichten auch Nachrichten über die Ermordung der Juden den Vatikan und im

25. 11. 1941 Verordnung zum Reichsbürgergesetz: Einziehung des gesamten jüdischen Vermögens bei der Deportation und dessen Verfall an das Deutsche Reich. 

Dies war die wichtigste rechtliche Regelung im Hinblick auf die «Arisierung» des Grundeigentums. Sie bewirkte, dass nach der Deportation der Juden und zu Juden erklärten Menschen deren gesamtes Vermögen an das Deutsche Reich fiel (Quelle: Scheffler 1964:89-91; Zunzer1996). Es gab daneben auch sogenannte „freiwillige Arisierungen“ jüdischen Eigentums.

Jüdische Immobilieneigentümer hätten schon ab Ende 1938 zum Verkauf ihrer Häuser gezwungen werden können. Doch die Verkaufswelle, die nach der Pogromnacht vom 9.11.1938 von Seiten jüdischer Eigentümer einsetzte, zeigte aus nationalsozialistischem Blickwinkel unerwünschte Folgen. So wollte man nicht, dass «der Erwerb der Grundstücke von unanständigen Elementen ausgenutzt wird, da „die zum eingezogenen Personen sich nicht hierbei beteiligen können» (Walk (1981); Deutsche Wohnwirtschaft (1940) 245). Daher wurde die Weisung erlassen, eine zwangsweise «Arisierung» des Grundeigentums bis auf weiteres zu unterlassen. (Quelle: Walk (1981) 259, Genschel (1966)144). Die Grundstücksverkäufe von Seiten jüdischer Eigentümer waren jedoch ab dato vollständig kontrolliert und reglementiert gewesen: Alle Rechtsgeschäfte jüdischer Verkäufer hatten ab da einer gesonderten behördlichen Genehmigung bedurft. Über diese Genehmigung war Einfluss auf die Auswahl des Käufers ausgeübt und gleichzeitig von staatlicher Seite zur Sicherung staatlicher Einnahmequellen stärker regulierend in die Kaufpreisentwicklung eingegriffen worden. Dagegen waren alle jüdischen Unter­nehmen u. Gewerbebetriebe schon am 01. 01. 1939 «zwangsarisiert» worden.

01. 12. 1941 Kriegserklärung an die USA, während im Krieg gegen Russland die Nieder­lagen der Wehrmacht die Machtverhältnisse unabänderlich zu wenden beginnen

08. 12.1941 Chelmno: hier im ersten von den Deutschen auf polnischen Boden errichteten Vernichtungslager begannen nun die Mordaktionen, die mit Unterbrechungen bis Januar 1945 fortgesetzt wurden.

Hauptsächlich die Juden aus dem Ghetto Lodz und seiner Umgebung wurden nach Chelmno deportiert, wo sie in Gaswagen ermordet wurden. Bei ihrer Ankunft im Lager wurde den Deportierten befohlen sich auszuziehen. Ihnen wurden ihre persönlichen Gegenstände abgenommen, dann wurden sie unter Vortäuschung falscher Tatsa­chen dazu gebracht, einen Lastwagen zu besteigen, dessen Auspuff mit dem abgedichteten Laderaum im Inneren verbunden war. Die Türen des Lastwagens wurden geschlossen und er begann mit der Fahrt zur vorgesehenen Grabstätte im nahegelegenen Wald. Mit nur drei Gaswagen wurden in Chelmno knapp 300.000 Juden und etwa 5.000 Sinti und Roma ermordet. Nur wenige Juden überlebten dieses Todeslager.

In den ersten Monaten nach dem deutschen Einmarsch in die Sowjetunion wurden zusätzlich etwa 150.000 rumänische Juden von Rumänen und Deutschen ermordet.

In der nächsten Phase errichteten die Deutschen Ghettos auch in den nun eroberten Gebieten Diese Ghettos bestanden in den meisten Fällen nur kurze Zeit, bevor die Juden von dort aus in den Tod geführt wurden. Das größte Ghetto im Osten wurde in Minsk (Weißrussland) mit ca. 100.000 Juden.

Bis Ende 1941 wurden 80 Prozent der litauischen Juden ermordet.

Ende 1941 Der Vatikan erfährt von der Ermordung der Juden

15. 01. 1942 Nach der verlorenen Schlacht vor Moskau planten die Holocaust-Täter, die Spuren von NS-Massenmorden zu beseitigen, bevor die Rote Armee sie entdecken konnten.

20.01.1942 Wannseekonferenz – hier wurde die Durchführung der „Endlösung des Judenproblems" - so nannte man den Plan zur Ermordung allen jüdischen Lebens in Europa und Nordafrika – koordiniert. Mit Beginn der „Endlösung“ in ganz Europa mussten sich die Juden in der Nähe der Bahnhöfe versammeln, von denen aus sie dann in die Vernicht­ungslager deportiert wurden. Allein schon diese Abtransporte kosteten zahlreiche Opfer unter ihnen.

Anfang 1942 Ab nun fuhren die Deportationszüge aus fast ganz Europa nach Auschwitz, aber auch in andere Lager.

März 1942  Papst Pius XII. wurde dazu aufgefordert, zu intervenieren.

Er sollte die Deportation der slowakischen Juden nach Auschwitz verhindern. Allem Anschein nach beeinflusste sein Druck auf den slowakischen Klerus die Entscheidung, die Deportation der Juden vorübergehend aufzuschieben. Die Alliierten, deren Erwägungen militärisch-politischer Natur waren, baten den Papst mehrmals inständig um ein Dekret, das das Vorgehen Nazi-Deutschlands verurteilen würde. Der Vatikan reagierte allerdings nur mit einer allgemeinen und unverbindlichen Stellungnahme gegen die „Schrecken des Krieges“.

Ab nun wurden in der Nähe von Hauptbahnlinien drei Vernichtungslager an der östlichen Grenze des Generalgouvernements errichtet worden:

  • Belzec war von März 1942 bis Dezember desselben Jahres in Betrieb. Im Frühling 1943 begann die Verbrennung der Leichen (Aktion 1005), um die Spuren der Morde zu verwischen.
  • Sobibor war von Mai bis Juli 1942 und von Oktober 1942 bis Oktober 1943 "in Betrieb".
  • Treblinka war von Juli 1942 bis August 1943 in Betrieb.

In den Vernichtungslagern wurden die Juden Europas als Teil des Plans der „Endlösung“ systematisch ermordet. In einigen Lagern wurden Gaskammern gebaut. Mit Ankunft der Deportationszüge in den Lagern Belzec, Sobibor, Treblinka und Chelmno, wurden alle – Männer, Frauen und Kinder - direkt in den Tod geschickt.

Mai 1942 Der BBC in London sendete glaubwürdige Meldungen über die Ermordung polnischer Juden, - diese Nachricht wurde am 26. Juni erneut ausgestrahlt. Diese Informa­tionen, die die freie Welt erreichten, waren exakt und leicht verständlich.

Herbst 1942 In Kulmhof und Belzec wurden Leichen exhumiert und verbrannt. Das Lager wurde geschlossen. Die Gebäude und Zäune des Lagers Treblinka mussten „Arbeitsjuden“ abreißen; dann wurden sie erschossen. Das Gelände wurde umgepflügt und Bäume darauf gepflanzt.

Dez. 1942 Die Alliierten sprachen eine gemeinsame öffentliche Warnung aus, in der sie die Deutschen für die Ermordung der Juden in Europa verantwortlich machten.

Dennoch blieb der politische Schwerpunkt auf den militärischen Sieg fixiert, da man in der Beendigung des Krieges auch die Lösung für die Beendigung der systematischen Ermordung der Juden sah. Eine ähnliche Begründung wurde auch denjenigen gegenüber angeführt, die die Alliierten wiederholt anflehten, die Gaskammern und Krematorien im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau und die dort hinführenden Schienen zu bombardieren. Diese Bitten wurden von britischen und amerikanischen Regierungsstellen eins ums andere Mal mit der Behauptung zurückgewiesen, dass eine Bombardierung der Gaskammern massive Ressourcen erfordere („eine Unterstützung aus der Luft, die für den Erfolg unserer Streitkräfte, die mit entscheidenden Einsätzen beschäftigt sind, unentbehrlich ist“). Zudem könne eine wirkungsvolle Bombardierung den gegenteiligen Effekt erzielen, da Deutschland seine Haltung gegenüber den Juden weiter verschärfen könnte.

Bis Anfang 1943 wurde der Großteil der Juden der westlichen Ukraine und Weißrusslands ermordet.

März 1944 Die Deutschen besetzten Ungarn

Mai 1944 Die Deutschen begannen mit der Deportation der ungarischen Juden nach Auschwitz.

Seit Frühsommer 1943 bombardierten alliierte Bomberverbände deutsche Städte auch tags­über. Die Luftangriffe bestimmte von nun an immer stärker das Alltagsleben der Zivilbevöl­kerung.

Juni 1944 Amerikanische Flugzeuge machten eine Reihe von Luftaufnahmen über Indus­trie­fabriken in der Gegend von Auschwitz, auf denen die Tötungsvorrichtungen gut zu sehen waren. Am 20. August 44 wurden Bomben auf eine Fabrik unweit der Gaskammern abgeworfen. Die Gaskammern an sich wurden nicht bombardiert.

Oktober 1944 Sowjetische Truppen rückten auf Ostpreußen vor. Millionen Deutsche schlos­sen sich den Flüchtlingstrecks an, die vor den sowjetischen Truppen westwärts zogen. 1,5 Millionen Zivilisten und rund 500.000 Wehrmachtssoldaten wurden aus Ostpreußen, Pom­mern und Kurland nach Dänemark und Schleswig-Holstein evakuiert.

November 1944 Auch in Budapest wird ein Ghetto errichtet: hier wurden etwa 70.000 Juden der Stadt eingesperrt.

Insgesamt errichteten die Deutschen mehr als 1000 Ghettos in Osteuropa und vereinzelte Ghettos in Zentral- und Südeuropa.

Die 6 Vernichtungslager Chelmno, Belzec, Sobibor, Treblinka, Majdanek und Auschwitz-Birkenau wurden benutzt, um den systematischen Massenmord der Juden Europas als Teil der „Endlösung“ durchzuführen. Die Deutschen erreichten durch die Errichtung der Ghettos mehrere Ziele: die Juden wurden unter strenger Überwachung auf engstem Raum konzentriert, man raubte ihr Eigentum und ihre Existenzgrundlage, isolierte sie von der Außenwelt und machte sie verwundbar, so dass sie kritischen Situ­ationen unvorbereitet gegenüberstanden. In manchen Fällen wurden in den Gegenden, aus denen die Juden weg- gebracht worden waren, sogenannte „Volksdeutsche“ angesiedelt, die von verschiedenen Orten dorthin gebracht wurden. Und die Deutschen hetzten die lokale Bevölkerung noch mehr gegen die Juden auf.

 

Im Spätsommer 1944 etwa ein Viertel aller Arbeitskräfte der gesamten deutschen Wirt­schaft waren Zwangsarbeiter, denn während der Kriegsjahre waren Millionen von Menschen zur Zwangsarbeit in das Deutsche Reich verschleppt worden.

In den letzten Kriegsphasen wurde ein Teil der jüdischen Zwangsarbeiter aus den in Arbeitslager verwandelten Ghettos noch ermordet, während sich die deutsche Armee schon an allen Fronten zurückzog. Die übrigen Juden wurden von den Deutschen in die Vernichtungszentren gebracht, die noch in Betrieb waren, wie Chelmno und Auschwitz-Birkenau, oder in Todesmärschen zu KZ- und Arbeitslagern innerhalb des Reichs evakuiert. Bei den Todesmärschen nach Westen wurde der Großteil der Häftlinge ermordet oder starb an Erschöpfung, Hunger und Kälte.  

 

27. 01. 1945 Das Konzentrationslager Auschwitz wird durch die 322. Infanterie­divi­sion der 60. Armee der I. Ukrainischen Front unter dem Oberbefehl von Generaloberst Pawel Alexeje­witsch Kurotschkin befreit (https://www.lpb-bw.de/kriegsende-zweiter-weltkrieg#c23309).

Auschwitz ist und bleibt das Synonym für den Massenmord der Nazis an den europä­ischen Juden. Insgesamt wurden in Auschwitz von Anfang 1942 bis Ende 1944 schätzungsweise über eine Million Menschen umgebracht, darunter hauptsächlich Juden sowie viele tausend Sinti, Ro­ma, Polen und Kriegs­ge­fangene. Sie wurden grausam und fabrikmäßig vernichtet: durch Ar­beit, Hunger, Menschen­versuche und durch das Giftgas Zyklon B. Der menschen­verachtende systematische Mas­senmord war Höhepunkt des NS-Rassenwahns. Die Rote Armee fand in dem evakuierten Komplex noch 7.600 Überlebende und 650 Leichen vor. In den Magazinen fanden die Befreier 843.000 Herrenanzüge, 837.000 Damenmäntel und -kleider, 44.000 Paar Schuhe, 14.000 Teppiche und 7,7 Tonnen menschliches Haar.

 

Kriegsende

25. 04. 1945 rückten Amerikaner und Sowjets vor und trafen sich an der Elbe bei Torgau;

02. 05. 1945 Das eingekesselte Berlin kapitulierte. Zwei Tage zuvor hatte Hitler Selbstmord begangen.

Am 07. 05. 1945 wird die deutsche Kapitulation im amerikanischen Hauptquartier in Reims unterzeich­net und auf ausdrücklichen Wunsch Stalins im sowjetischen Hauptquar­tier in Berlin-Karlshorst in der Nacht vom 8. zum 9. Mai wiederholt.

Anfang August 1945 kamen zum ersten – und bis jetzt das einzige Mal – Atombomben zum Einsatz. Sie sollten Japan, den Bündnispartner Nazi-Deutschlands außer Gefecht setzen. Die amerikanischen Truppen warfen sie am 06. 08. 1945 über Hiroshima und am 09. 08. 1945 über Nagasaki ab. Die Zerstörungskräfte der Atombomben in den beiden japanischen Städten waren verheerend. Sechs Tage danach, Mitte August, wurden die Kämpfe beendet.

02. 09. 1945 Japan unterzeichnete die Kapitulationserklärung am. Damit war der Zweite Weltkrieg endgültig beendet. Japan kapitulierte am 2. September 1945. Im Pazifikkrieg waren insgesamt etwa 16 Millionen Menschen getötet, die meisten davon in China.

Nach der Kapitulation Nazi-Deutschlands 45 kehrten die Überlebenden der jüdischen Verfolgungs- und Vernichtungspolitik aus den Lagern, Wäldern und im Rahmen der Repatri­ierung (der Rückkehr) aus der Sowjetunion zu ihren Häusern zurück. Dort wurden sie meist von wütenden und feindseligen Nachbarn empfangen. Etwa 1.000 Überlebende wurden in den ersten Monaten nach der Befreiung von antisemitischen Banden ermordet.

Zehntausende Überlebende flohen Richtung Westen und sammelten sich in Displaced Persons-Lagern in Deutschland, Österreich und Italien. Etwa 100.000 jüdische Displaced Persons emigrierten in die Vereinigten Staaten, nach Kanada, Australien und in die Staaten Lateinamerikas.

Viele Holocaust-Überlebende versuchten nach Palästina zu gelangen, wurden jedoch von den britischen Behörden in Internierungslager in Atlit und auf Zypern geschickt.

Mit Gründung des Staates Israel wurden die Tore für die Masseneinwanderung von Holo­caust-Überlebenden geöffnet.

In den Prozessen gegen die nationalsozialistischen Kriegsverbrecher wurden tausende Deutsche und ihre Kollaborateure verurteilt und bestraft. Dennoch wurde die Mehrheit der Täter bis zum heutigen Tage nicht vor Gericht gestellt und belangt.

Flucht und Vertreibung aus den ehemaligen Ostgebieten des Deutschen Reichs hielten bis lange nach Kriegsende an, rund zwei Millionen Menschen starben zwischen 1944 und 1947 an ihren Folgen. Unerbittlich war nicht nur der Feind gewesen, gnadenlos waren auch die eigene NS-Führungsmacht und die mit ihr Identifizierten. Hitler hatte seinen Soldaten jede Kapitulation verboten. Noch in den letzten Kriegswochen mordeten Wehrmacht, SS und Justiz Deserteure und wen sie alles dafürhielten. Selbst nach dem 8. Mai 1945 richteten Exekutionskommandos der Wehrmacht noch vermeintliche Feiglinge hin.